«Bei einem Kochbuch», schreibt Wolfram Siebeck, «das mehr will, als bekannte Rezepte in einer neuen Anordnung noch einmal vorzuführen, halte ich es für besonders wichtig, daß dem Leser auch gesagt wird, was er alles nicht tun darf, wie er schwierige Phasen beim Herstellen einer Sauce, eines Forellenpürees erkennt, und warum er dies so und nicht anders machen soll. Anweisungen also, die in der Praxis viel wichtiger sind als die Angaben der benötigten Quantitäten und die Auskunft, wieviele Kalorien die fertige Speise enthält. Mir scheint es sinnvoller, die Grundlagen der feinen Küche am Beispiel nur weniger Rezepte, aber so ausführlich zu erklären, daß deren Kenntnis beim Leser eine solide Basis bildet, die ihn befähigt, andere, unzureichend erklärte Rezepturen zu lesen und erfolgreich nachzukochen.»
Diese Kochschule ist also vor allem eine appetitanregende Lektüre. Geschult wird zunächst einmal die Fähigkeit des Lesers, kulinarische Qualität zu erkennen. Er soll unterscheiden lernen zwischen dem Guten und dem Besseren. In pointierter Form, so daß allein die Lektüre Vergnügen bereitet, gibt Wolfram Siebeck dem Leser die Grundlagen der feinen Küche an die Hand. Das fängt mit dem Handwerkszeug, mit Töpfen, Pfannen und Löffeln an, und geht bis zu ausgewählten Rezepten, die immer Modellcharakter haben.
Ergänzt wird diese Kochschule durch ein ausführliches Kapitel über den Wein und einige Berichte über Siebecks eigene gastronomische Erlebnisse «für Leser schließlich, die überhaupt nicht kochen wollen, sondern ihr Vergnügen darin finden, Kochbücher nur zu lesen (ein subtiler Genuß, den ich nachempfinden kann)», so Wolfram Siebeck.